Es soll ja auch jene Reisende geben, die mit Backpack in Bangkok ankommen und voller Euphorie ihre Weiterreise aufschieben. In der Tat nachvollziehbar. Bangkok ist eine der wenigen Städte in denen man sich förmlich tagelang verlieren kann und selbst beim zehnten Besuch wieder neue Ecken findet. Der Großstadt Dschungel ist packend, pulsierend und ohrenbetäubend laut. Irgendwann wirst aber auch du gelangweilt, ja teils auch genervt sein. Der viele Verkehr und das große Chaos können einen schon einmal schwach machen. Hier lohnt es sich eine kleine Auszeit in einen der Parks zu machen. In die dichte Bevölkerung drängen sich zudem Armeen an Touristen so wie du.
Wenn du meinst, bereits alles gesehen zu haben oder dass du eine Verschnaufpause auf deinem Weg zum nächsten Hotspot benötigst, dann haben wir womöglich hier ein paar passende Ruheoasen für dich bereit gestellt. Die folgenden Grünflächen sind meist ruhig gelegen und man kann es sich einfach mal gut gehen lassen, oder eine runde Joggen.
Die Flussinsel Bang Krachao
Wenn du einen Auszeit vom pulsierenden Großstadtleben brauchst, dann solltest du der Flussinsel Bang Krachao einen Besuch abstatten. Mit der Metro fährst du bis zur Station Khlong Toai, von dort aus sind es noch 2,4 Kilometer zum Pier, wo du mit einem Longtailboat auf die Insel übersetzen kannst. Auf deinem Weg zum Pier kannst du noch über Bangkoks größten Frischemarkt den Talad Khlong Toey schlendern.
Bang Krachao ist eine grüne Oase, auf die sich bisher kaum Touristen verirren. Es gibt ein großes Netz von Fahrradwegen mitten durch Wälder von Palmen und Obstbäumen. Sobald du auf der Insel angekommen bist, kannst du dir ein Fahrrad leihen und so entspannt alles erkunden. Gleich um die Ecke findest du auch den Bird Watching Tower im Si Nakhon Khuean Khan Park.
Koh Kret – die Insel der Bangkoker
Ein weiterer ruhiger Schaupatz am Fluss Chao Phraya liegt im Norden der Stadt. Koh Kret ist eine, vom Festland abgetrennte Insel. Im frühen 18. Jahrhundert wurde ein Kanal als Abkürzung einer Flußschleife gebaut und formte somit diesen exponierten Ort. So konnten Frachten schneller und ohne Umwege transportiert werden. Hier findest du heute keine Hotels und nahezu nur Einheimische bewegen sich über das Eiland. Besonders an den Wochenenden nehmen sich Stadtbewohner eine Pause vom pulsierenden Zentrum und besuchen den Markt Pak Kret. Er ist die größte Attraktion der Insel, vielleicht auch die Einzige, naja es gibt da noch den schiefen Turm – siehe Bild. Das Spannende hier ist, dass du dich in das ursprüngliche Bangkok zurück versetzen lassen. kannst. Es gibt auch keine Autos dort, Einheimische fahren Rad. Auch du kannst dir eines ausborgen und die kleinen Gassen erkunden.
Der Mangoven Walk des Fort Chulachomklao
Wenn du diesen Ort kennst, dann bist du schon ein echter Bangkok Kenner. Dieses Fort liegt an der Flussmündung in die Bucht ganz im Süden der Stadt. Übersetzt bedeutet der Name des Forts „Wasserfestung“ welche gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, um sich vor den Engländern und Franzosen zu verteidigen. Aufgrund der Distanz zur touristisch erschlossenen Stadt ist die Anreise aleine schon ein kleines Abenteuer.
Mitten im Park findet sich ein Rundgang durch den sogenannten Artillerie Park, wo alte Waffen und Geschütze ausgestellt sind. Erst durch den Rundgang erkennt man die Dimension der einstig abgewehrten, französischen Invasion. In einem zentralen Kanal liegt sogar ein Kampfschiff der Thai Marine auf Dock, das besichtigt werden kann. Zu dem erweiterten Gebiet gehört auch ein Mangroven Walk entlang eines Stegs auf dem dich mit Sicherheit Affen begleiten. Ignoriere sie am besten, sofern du nicht deine mitgebrachten Snacks verlieren willst.
Bangkokgs größte Anlage – der King Rama IX Park
Tatsächlich beherbergt Bangkok seit seiner „Grün-Initiative“ Anfang der 2010er Jahre einige imposante Grünflächen. Der King Rama 9 park ist der größte von ihnen und etwas abseits der Zentralmetropole gelegen. Hier wurde besonderer Wert auf die Artenvielfalt heimischer Flora und somit Fauna gesetzt. Man fühlt sich stellenweise wie in einem Dschungel und kann sich in den vielen Hektar Wald verlieren. Mit etwas Geduld lassen sich exotische Tiere vor die Kamera locken. Der Part selbst ist in sechs Zonen unterteilt. Jede Zone besticht durch seine eigene Vegetation. Der Park wird stark von Einheimischen, besonders am Abend genutzt um eine frische Brise nach einem stickigen Tag zu erhaschen.
Die antike Stadt Muang Boran
Inn Samut Prakan gelefen findest du Muang Boran – the Ancient City, ein Freilichtmuseum, das schemenhaft wie das Land Thailand auf über 80 Hektar angelegt ist. Der Park ist gefüllt mit wunderbaren antiken Bauten, Statuen und Monumenten und ist von einem großzügigen Teich umgeben. Liebevoll angelegte Brücken und Halbinseln ragen ins Wasser und laden zum Verweilen ein. Dieser Park soll eine Überischt zum baulichen Erbe Thailands geben und viele Werke konservieren, die in Realität bereits längst verfallen sind. Am besten bewegt man sich durch das riesige Areal mit einem Golf E-Caddy oder Fahrrad, die man sich an zentraler Stelle mieten kann. Im Park verstreut findet man immer wieder Kioske für Erfrischungen und Snacks für ein kleines Picknick.
Lat Pho Park unter der Autobahn
Diese ist nur eine der vielen Grünflächen in Bangkok. Eines hat sie allerdings besonders. Mit ihrer zentralen Lage wirkt sie wie eine Oase, die die Zeit in dieser pulsierenden Stadt stehen lässt. Liebevoll mit kleinem Teich und Monumenten angelegt lässt sich der Alltag verstreichen. Fast schon vergisst man, dass man sich inmitten eines Mega Autobahnkreuzes befindet. Der Park liegt nämlich unterhalb der mächtigen King Rama III Brücke und genau genommen gar nicht in der Stadt Bangkok, sondern im Vorort Samut Prakan.
Grüner Spaziergang vom Lumphini Park bis Benjakitti Park
Es ist ein wunderschön angelegter und zentraler Park, der mehrere Freizeitzentren miteinander verbindet ist der Lumphini. Hier lässt sich perfekt eine kurze Auszeit nehmen, Tretboot fahren oder schnell mal Laufen gehen, da der Park mitten im Quadrat von Skytrain und Ubahn liegt. Nächste Station Lmphini oder Silom ist gleich um die Ecke. Für das Betreten des Parks wird allerdings Eintritt verlangt.
Von hier lässt sich auch schnell über den Benjakiti Park in das berüchtigte Viertel von Sukhumvit (zB. Soy Cowboy), Asok und Nana spazieren. In diesem Areal stolpert man immer wieder über alte Tempel und unentdeckte Plätzchen. Besonders tagsüber überrascht die Gegend, die man aus Reiseführern wohl nicht als Abendempfehlung erhält.
Auf Augenhöhe mit den Bäumen im Pa Nai Krung
Pa Nai Krung hat den Beinamen „Green in the City“ und ist zugegebenermaßen nicht unbedingt an attraktivster Stelle gelegen. Der Baumzipfelweg ist unmittelbar neben dem Flughafen Suvarnabhumi (und könnte daher auch für Plane Spotters interessant sein). Dieser edukative Park wurde 2015 aus einer Initiative, die Stadt grüner zu machen gestaltet. An der Straße Sukhapipan 2 wurde ein knapp 20.000 Quadratmeter großer Streifen Land gekauft und mit über 250 verschiedenen heimischen Pflanzen bestellt. Mitten drin durchschlängelt sich ein Pfad in schwindelnder Höhe. Hier lernt man auf verschiedenen Abschnitten wichtige Fakten zum Ökosystem Thailands.
Garten des Erawan Museums
Das Erawan Museum alleine ist schon eine immense Attraktion. Auf seinem Dach prangt ein mächtiger dreiköpfiger Elefant, das Innere besticht durch farbenfrohe Glasarbeiten. Warum das Museum hier erwähnt ist? Weil es einen schön angelegten Garten zum Verweilen und Ausruhen bietet. Viele kleine Skulpturen begleiten dich auf deinem Spaziergang rund um das Museum entlang eines künstlichen Teiches. Hineinspazieren in den Bauch des Elefanten lohnt sich allemal, den Preis von €13 muss es einem schon Wert sein.
Zum Schluss: Erkunde Bangkok mit dem Boot
Eines kannst du nie falsch machen: Die Beine ausstrecken und die Welt an dich vorbei zoehen zu lassen. Probiers mal am Wasser!
Mitten durch Bangkok schlängelt sich der Fluss Chao Phraya, aus dem immer wieder Nebenarme abzweigen, die sogenannten Klongs, an denen bis heute viele Einwohner leben. Aufgrund seines ausgeprägten Wasserstraßennetzes wurde Bangkok lange Zeit als Venedig des Ostens bezeichnet. Eine Besichtigung Bangkoks vom Wasser aus ist daher Pflicht. Viel günstiger und authentischer als die klassischen Touristentouren ist die Nutzung der öffentlichen Fähren. Die Chao Phraya Express Boats verkehren auf vier Linien auf dem Hauptfluss, hier hast du einen großartigen Blick auf die Skyline von Bangkok. Für eine Fahrt durch die Klongs kannst du das Khlong San Saep Express Boat nehmen. Toller Nebeneffekt du kannst überall aussteigen und deine Sightseeingtour zu Fuß fortsetzen.
Alles auf einem Blick
Hier bekommt du eine Übersicht wovon wir sprechen. Folge den grünen Pins, um die Erholungsorte der Stadt Bangkok zu entdecken. Die Map kannst u dir auch einfach auf dein Smartphone laden.
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Titelbild von igorovsyannykov, Instagram Profil
