Top 3 Vintage- Kunst und Flohmärkte in London

Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane
Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane

Flohmärkte und Anhäufungen von Ramschläden gibt es wie Sand am Meer in Großstädten. Manche schaffen es zum Kult, andere bleiben eine Müllhalde aus billiger Importware mit versuchtem Vintage Anstrich. Am Beispiel London haben wir 3 Märkte gewählt, die täglich Tausende Touristen anlocken. Was ist wirklich dran an Camden Market, Old Spitalfields Market und Bricklane Market? Wo gibt es noch ungehobene Schätze und wie lassen sich die Märkte am besten auf eurer Tour verbinden?

Camden Market

In den ehemaligen Reitstallungen scharen sich seit 1974 Künstler und Handarbeiter, die heute Stars auf etsy wären. Nach und nach, als der Fetzenmarkt ein Publikumsmagnet wurde, kamen auch die Nahrungskünstler mit ihren bunten Fressbussen und boten von Greek Street Food bis Indonesian-Nepalese Fusion alles an, was verdaubar war. Leider folgten ihnen wiederrum die Billig TShirt-, Ramsch- und Souvenir Läden, die das Potential, unentdeckte und verrückte Artefakte zu heben, enorm drückte.

Heute reihen sich neben wenigen Handcrafters viele Stände mit derselben Ware. Obwohl das verwinkelte Stallgeflächt spannend ist zu erforschen und jede speckige Ecke des Camden Locks für die Londoner Punkgeschichte spricht wie keine andere, ist die Vielfalt der Produkte bald überblickt. Angestrengt sucht man nach handgemachten Liebstücken, findet sie aber selten. Statt Kunstwerken gibt’s billige Kopien bekannter Filmposter auf Canvas oder Papier um GBP 5-12,–. Geld das man sich sparen kann und besser zuhause selbst ausdruckt. Druckfähige Vorlagen gibt’s überall im Netz, wie zB www.freevintageposters.com. Unikate gibt’s selten.

Camden Market, sehr touristisch, an sonnigen Tagen jedoch nett für ein Bierchen am Wasser
Camden Market, sehr touristisch, an sonnigen Tagen jedoch nett für ein Bierchen am Wasser

Relativ günstig kommt man kulinarisch mit einer echt großen Vielfalt an Streetfood an den Camdenlocks weg. Dass Internationale Ketten auf den Besucherstrom aufmerksam geworden sind, lässt sich nicht verleugnen. Das Wärterhäuschen der Camdenlocks, „das lockkeeper’s cottage“ ist heute ein Starbucks, was wohl alles aussagt…

Besonders an Wochenenden geht förmlich der Punk ab. Prozessionsartig schleppen sich Touristenmassen durch die engen Gassen. Ratsam ist an diesen Tagen Camden Market früh am Vormittag zu besuchen und vor dem Ansturm abzuhauen. Besonders am Nachmittag ist zu berücksichtigen, dass die Ubahnstation Camdentown um 18.00 schließt und sich dementsprechend kurz davor Menschentrauben vor der Station sammeln und wie vorm Eiffelturm Schlange stehen. Nutzt den Nachmittag lieber und fahrt 3 Stationen weiter Richtung Norden bis Archway und genießt die Ruhe und mysteriöse Atmosphäre der verlassenen Gräber am Highgate Cemetery. 

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Was in der Masse an Läden hier auf keinen Fall zu übersehen gilt, sind folgende alteingesessene Institutionen.

Old Spitalfields Market

Ein Markt, der sich modern heraus geputzt hat. Zwischen den Bürokomplexen entstand eine Shopmeile, wo sich alternative Hipstermarken mit Second Hand Läden abwechseln. Dabei wird man eher in den Gassen rund um den Spitalfields fündig, als mitten drin. Die Freiflächen werden nämlich in erster Linie von Ständen okkupiert, die offenbar dieselben Lieferanten, wie in Camden haben. T-Shirts und gedruckte Canvas Bilder. Wer nach Modeschmuck und Foodtrucks Ausschau hält, ist hier am richtigen Ort. Wochetags lässts sichs hier gemütlich eine Pause einlegen (außer Mittagszeit, wo viele ihre Mittagspause hier verbringen) Die Lage ist perfekt um von hier weiter nach Shoreditch und Hackney vorzudringen, eine Gegend, die noch bis vor 10-15 Jahren als Londoner Drecksloch galt und jetzt eine der coolsten Hipster Neighborhoods sind. Spitalfields Market lässt sich prima mit der Bricklane – dem echten London –  verbinden. Gehzeit ca. 5min.

Old Spitalfields Market
Old Spitalfields Market



Old Spitalfields Market
Old Spitalfields Market

 Bricklane Market

Hier findet man sie noch, die Relikte der Altkleidersammlung, Barbiere und Antikflohmärkte. Die muffigen Ecken des ehemaligen Old Truman Brewery werden liebevoll von berühmten Künstlern und Sprayern dekoriert und von Pinselamateuren verschönert. Johnny Rotten könnte hier heute noch unauffällig rumgammeln. Das gesamte Areal ist ein organisches Kunstwerk und man verliert sich für Minuten in jede der bunten Wände. Die Haufenbildung von Postern, Aufklebern, Tags, plastischen Figuren und deformierten Wegweisern wirken wie das Rabbithole bei Alice im Wunderland. Hier läuft die SLR- Kamera auf Dauerfeuer. Ein totaler Kontrast zu den Old Spitalfields. Leider nur am Wochenende findet man hier den Kunstmarkt, den Vintagemarkt gibt es indoor hinter einer unscheinbaren Stahltür in der Bricklane.

Weiter unten findet ihr eine Marschroute, wie ihr einfach Bricklane mit Spitalfields verbindet

Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane
Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane
Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane
Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane
Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane
Urban Art an den Straßen entlang der Brick Lane

Verbindet Old Spitalfields und Bricklane mit einem Spaziergang

Wenn ihr von den Old Spitalfields kommt, geht die Fournier St. bis zur Bricklane und diese dann Richtung Norden. Ein Spaziergang bis mindestens Bethnal Green zahlt sich aus! Versäumt dabei nicht die Graffitis in den Seitenstraßen Princelet, Hanbury, Woodseer. 

Wir empfehlen euch in jedem Fall diese Orte aufzusuchen, als eure Zeit mit dem klassischen Touristen Programm, wie dem Besuch der London Shard zu verschwenden.

1 KOMMENTAR

  1. Old Spitalfields Market und Bricklane Market lohnen sich wirklich sehr, auch wenn es mittags voll sein kann. So schnell verändern sich Orte von Gammelgegenden zu Hipsterstadtteilen – für Freunde von Streetart natürlich nicht schlecht!

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