Wer kennt sie nicht, die kitschigen Rosamunde Pilcher Filme, bei denen man sofort weiterzappt. Dennoch bleiben unsagbar schöne Bilder von Cornwall Schauplkätzen hängen, an denen sich die Pilcher Charaktäre tummeln. Die schroffen Klippen von Cornwall, die zur Perfektion gepflegten Gärten, die verfallenen Zinnminen und verwünscht anmutenden Backstein Kirchen, sie alle zeichnen ein einzigartiges Bild.
Diese rauen Felsformationen und malerischen Küstenabschnitte sind geprägt durch das besondere maritime Klima. Milde Winter und viel Niederschlag ermöglichen subtropischen Pflanzen hier zu gedeihen. Daher finden sich in Cornwall auch einige der schönsten Gärten der britischen Insel. Gleich von drei Seiten wird Cornwall umspült (vom Atlantik, dem Ärmelkanal und der keltischen See) und beherbergt den südlichsten und den westlichsten Ort am Festland Großbritanniens.

Nach unzähligen London Aufenthalten haben wir uns endlich ins Umland gewagt und berichten euch hiermit, wie es uns mit unserer Anreise ins schöne Cornwall ergangen ist.
Der schnellste Weg nach Cornwall mit dem Flugzeug
Natürlich lassen sich kleinere Sport Flugplätze direkt in Cornwall anfliegen. Der zentralste Airport ist Newquay der aus London Heathrow oder Dublin gut angebunden ist. Ebenso der regionalflughafen Exeter Airport liegt vor den Toren Cornwalls und bietet eine Vielzahl an Anbindungen innerhalb UK’s. Internationale Verbindungen finden wohl nur Engländer selbst attraktiv. Diee gehen in Feriendesinationen am Mittelmeer. Farnborough liegt auch noch relativ nahe, wird allerdings in erster Linie für Kleincharters genutzt. Plätze wie Thruxton or Dunkesville sind lediglich Kleinstaerodrome, die mit, gelinde gesagt, rudimentärer Infrastruktur aufwarten. Verfügt man also nicht gerade über seine private Cessna, dann wird die Organisation, diese Plätze anzufliegen etwas beschwerlich.
Am wahrscheinlichsten befindet ihr euch ohnehin bereits in einer der umliegenden Großstädte Englands, wie London, Bristol oder Cardiff, wo ihr an einem internationalen Flughafen angekommen seid.
Schnappt euch einen Mietwagen und nehmt die etwa längere Strecke nach Cornwall in Kauf. Es lohnt sich. Aus Bristol und Cardiff lässt sich ohnehin innerhalb von 2,5 Stunden das Herz Cornwalls bereisen. Ein bisschen mühsamer wird es aus London, da ihr hier neben einer Reisezeit von 4-5 Stunden auch noch mit weiteren Verzögerungen durch Überlastung auf den Autobahnen rechnen müsst (besonders auf der Kreisautobahn M25 und ihren Intersections) Je tiefer ihr in die Grafschaft Cornwall eintaucht, umso kleiner, enger und verwinkelter werden infolge die Hauptverkehrsrouten auf denen ihr euch bewegen müsst. Dafür sind sie umso malerischer!
Routing Tipp von London nach Cornwall inklusive Stonehenge
Anstatt mit dem Lenkrad zwischen den Zähnen und dem Schaltknüppel in der Linken (ja, Achtung Linksverkehr) durch Südwest England zu hasten, plant euch einen entspannten Roadtrip mit einigen Stops. Nehmt euch dazu einen ganzen Tag Zeit und plant die Ankunft am Eintritt nach Cornwall in Plymouth (liegt noch in der Grafschaft Devon) oder beginnt den letzten Zipfel Englands mit einer Küstenfahrt bis nach Looe zu erkunden.
Der Einfachheit halber nehmen wir an, ihr plant aus West London, zB Heathrow Airport anzureisen. Hier unser Roadtrip Tipp:
Station Schloss Windsor und Eton College
Um die M25 zu vermeiden, bzw. um sie ein gutes Stück zu umfahren bietet sich ein Besuch von Windsor an, indem man auf der A4 bleibt. Hier lässt sich das mächtige Schloss Windsor gemeinsam mit dem ehrwürdigen Eton College besuchen. Vielleicht färbt etwas Weisheit auf euch ab. Familien sei gesagt, außerhalb von Windsor gibt es ein Legoland – wehe, wenn eure Kids die unübersehbaren Wegweiser dorthin sehen!

Station Ascot
Ascot Races ist wohl das bekannteste Pferderennen der Welt. Nicht unbedingt aufgrund der tierischen Höchstleistungen, wohl aber aufgrund der extravaganten Hüte, reich behangener Damen. Nicht zuletzt durch die Rasentreten Szene in Pretty Woman erhielt diese Tradition weiteren Weltruhm. Auch im leeren Zustand ist die Rennstrecke beeindruckend und ist man einmal dortgewesen, dann kann man behaupten. „Ach Ascot, das kenn ich!“

Station Stonehenge
An Ascot vorbei befindet ihr euch bereits auf der A332. Auf der Route umfährt ihr wunderbar die ewigen Staus rund um Thorpe und Cobham. Bei Bagshot fährt ihr dann auf die M3 auf und folgt ihr für zirka 100km bis ihr schon von der Ferne das legendäre neolithische Monument Stonehenge rechter Hand erspähen könnt. Keine Angst ihr müsst nicht permanent an der rechten Seitenscheibe kleben. Ihr werdet Stonehenge nicht verpassen, denn üblicherweise bildet sich ein langer Stop-and Go Stau an diesem Streckenabschnitt. Sowohl Schaulustige bremsen sich hier ein, als auch die Überlastung der Kreisverkehrs zum Visitor Center einerseits und nach Salisbury andererseits machen sich bemerkbar.

Station Salisbury
Jeder der schon einmal die Verfilmung als Serie von Ken Follet’s Säulen der Erde, oder im Original „The Pillars of the Earth“ gesehen hat, muss Salisbury einen Besuch abstatten. Die Geschichte der zentral gelegenen Cathedral Church of St. Mary gilt als Grundlage für den Roman. Teile der Serie aus 2010 wurden ebenfalls hier gedreht. Ansonsten bietet Salisbury natürlich die vielen weiteren gemütliche Ecken einer englischne Stadt.
Station Corfe Castle
Bereist im Süden Dorsets angelangt, erreicht ihr ein atemberaubendes, auch wenn halb zerstörtes Naturdenkmal. Auf dem Landvorsprund, der Isle of Purbeck liegt auf einem Hügel die Burgruine Corfe. Ihre Gemäuer ragen wie wildgewachsene Stockzähne imposant aus dem Boden. Eine knappe geschichtliche Abhandlung des Ortes findet ihr hier. Definitiv ist es der Abstecher wert, dies malerische Szenerie entlang der Jurassic Coast erlebt zu haben. Vor allem auf dem Weg dorthin hantelt ihr euch von einem idyllischen Dörfchen zum Nächsten.

Station Exeter
Exeter ist wie eine der vielen südenglischen Städte: Wunderschöne Kathedrale in der Mitte, ringsum zahlreiche Backsteinbauten, tolle Pubs und hie und da ein top gepflegter Green zum entspannen oder Bälle werfen. Eine macht Exeter aber ganz besonders, nämlich die 50m lange Parliament Street. Sie gehört mit ihren 63cm Breite zu den engsten Gassen der Welt. Sie zählt zum offiziellen Straßennetz, womit auch hier die Strßenverkehrsordnung gilt. Also aufpassen beim Gegenverkehr! Wer nicht alleine wegen einer engen Gasse nach Exeter pilgern möchte, der findet hier 14 weitere Gründe.

Ziel vor den Toren Cornwalls – Plymouth
Vermutlich werdet ihr nicht die Zeit finden, alle Sehenswürdigkeiten auf eurem Weg nach Cornwall zu besuchen. Wir hoffen, allerdings, dass wir euch mit dieser Aulistung ein paar Tipps mitgeben konnten, wie ihr die etwas langwierige Fahrt von London nach Cornwall teilen, bzw. überbrücken könnt. Falls ihr euren Trip mit London verbindet, dann könnten euch unsere Tipps zum Gratis Eintritt zum höchsten Gebäude, zu den besten Vintage Märkten, oder einfach ein nützlicher Ubahn und Netzplan zum Ausdrucken helfen.
Vielleicht haben wir euch aber auch etwas abgeschreckt mit dieser Ochsentour. Wenn ihr es gern ruhiger hättet, dann probiert mal den Norden und wandelt auf den Spuren Robin Hoods in Nottingham oder schaut bei echten Gotham City vorbei.