Das beste Transportmittel durch Sri Lanka

Sri Lanka ist in aller Munde. Was aber tun, wenn man nur limitiert Zeit hat, dieses Land zu erkunden? Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in 6 Tagen so viel wie möglich zu sehen, bevor wir uns ein paar Tage entspannt am Strand zurückziehen sollten. Ausgangspunkt natürlich Colombo als einziger internationaler Hub, welcher nahe der bekanntesten Badeorte liegt, aber es gibt so viel im Landesinneren zu sehen! In allen Himmelsrichtungen warten lauschige oder imposante Plätze, die dir auf Reiseseiten empfohlen werden.

Eine Rundreise wird somit unabdinglich (hier unsere Route), jedoch wie bewegt man sich am besten auf einer solchen Rundreise fort?

Wir sind keine Backpacker

Sri Lanka wird momentan besonders stark von europäischen Backpackern aufgrund der tollen Infrastruktur in diversen Orten, frequentiert. Hostels und Touren haben sich darauf spezialisiert, möglichst dem Freiheitsdrang von Backpackern gerecht zu werden. Noch dazu scheint es laut einer Flut von katalogartigen Instagram shots ziemlich cool zu sein, vorne und hinten mit Rucksack bepackt, im eigenen Schweiß ersaufend und im Achselgestank erstickend einen auf selbstfindenden Aussteiger zu machen.

Rundreise lieber im Privatwagen

Wir haben uns für eine entspanntere Art des Reisens entschlossen und fuhren im Privatwagen mit persönlichem Fahrerguide. Klingt vornehm, ist aber absolut leistbar und im wahrsten Sinne des Wortes die „coolste“ Art unverschwitzt zu reisen. Und vor allem Privat heißt auch privat. Das Fahrzeug wird mit keinen weiteren Touristen geteilt und steht alleine für deine Zwecke und Zeitplan zur Verfügung.



Ach, da fahr ich doch lieber selbst!

Das glauben wir nicht. Zwar hat Sri Lanka ein akzeptables, durchgängiges Straßennetz, jedoch ist der Fahrstil für den europäischen Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig und halsbrecherisch. Viele Straßenwindungen durch das Hochland machen müde und lassen keinen Blick weg von der Straße zu. Auch sind manche Straßenabschnitte aufgrund dichten Verkehrs oft mühsam im Stop-and-Go Prinzip passierbar. Da lässt man sich doch lieber von einem Local chauffieren.

Aber so lernt man das Land doch nicht kennen!

Quatsch! Gerade mit einem einheimischen Fahrer Guide ist es perfekt auch abseits der ausgetrampelten Pfade unterwegs zu sein. Natürlich besucht er mit dir und empfiehlt dir die gängigsten Sehenswürdigkeiten, das ist sein Job. Außerdem verdient der Fahrer daran, dich an zahlungspflichtige Attraktionen zu bringen. Wenn du ihn aber bittest „seine geheimen Plätze“ zu zeigen tut er das und bleibt auch mal am Straßenrand stehen, dir Sri Lanki Street Food vorzustellen. Routen sind nicht vorgegeben und der Guide stellt sich auf deine Wünsche ein. Hast du an einem Aussichtspunkt in weiter Entfernung einen spannenden Tempel entdeckt, der nicht in deinem Reiseführer steht, kennt ihn dein Guide und bringt dich ohne Umwege hin. Er vertreibt dir die Fahrtzeit mit Geschichten zum Leben, Wirtschaft, Tradition, Problemen des Landes und wird mit Tag zu Tag mehr dein Travel Buddy. So wird dein Roadtrip zu einer einzigartigen Travelstory, die so kein anderer Mensch erleben wird.

Aber Bus und Bahn sind sicher billiger

Linienbusse, ganz bestimmt, Das öffentliche Überland Busnetz ist gar nicht so schlecht ausgebaut und mit Sicherheit ein Vehikel, authentisch durch die Lande zu ziehen. Wir können dazu wenig Stellung nehmen, konnten aber feststellen, dass Busse wie jedes andere Verkehsmittel im Stau standen und nicht schneller, schon gar nicht komfortabler waren. Einen interessanten Artikel zu Budget Travel im Öffi durch Sri Lanka findet ihr hier.

Ach du hast von der Bahn von Nuwara Eliya nach Ella gehört? Eine idyllische Möglichkeit weite Strecken zurück zu legen? Davon haben auch so ziemlich alle anderen Touristen in der Gegend gehört und haben bereits ein Ticket gebucht! Wenn du nicht gerade in der 3. oder Cargoklasse landen möchtest, musst du dir schon lange vor Reiseantritt deine Tickets sichern.

Und im Reisebus?

Mit 65 Touris in einem Bus von kulinarischer Gruppenrast zur Folkloretanzveranstaltung mit Bauchtäschchen und Schirmchen tragenendem Reiseleiter am Mikrofon? NEIN, das willst du bestimmt nicht!

Woher bekomme ich also so nen Fahrerguide

Viele Reiseunternehmen bieten persönliche Touren an und lassen sich bereits vom Reisebüro in Europa buchen. Wir haben sehr gute Erfahrung mit den Angeboten des indischen Anbieters YATRA gemacht.

Am besten ihr stellt euch eine Liste der Orte zusammen, die ihr sehen wollt, leitet diese an einen Yatra Mitarbeiter weiter, welche(r) euch tailormade eine Route ausarbeitet. Je nach „Gruppengröße“ wird das Fahrzeug ausgewählt. Während ihr zu zweit zuminderst in einer Mittelklasselimousine mit ordentlich Beinfreiheit transportiert werdet, setzt man bei Familien oder kleiner Freundesgruppen aufgrund des Gepäcks auf Minivans mit bis zu 20 Sitzen. Der Fahrer bekommt vor eurer Anreise Namen, euren Kontakt, eure vorgebuchten Hotels und das Routing. So holt euch der Fahrer entweder direkt vom Flughafen ab oder wenn ihr zuvor bereits in Sri Lanka seid, vom Hotel.



Kann ich einen Fahrer direkt buchen?

Natürlich lässt sich das Pferd auch von hinten aufzäumen. Meist sind Fahrerguides durch Agenturen und Reisebüros vermittelt. Hat man einen direkten Kontakt auf Empfehlung bekommen, kann man natürlich auch den Guide+Auto alleine buchen ohne Paket. In dem Fall setzt ihr einfach eine Route gemeinsam fest und steuert POIs an und bezahlt Eintritte vor Ort.

Unsere Fahrer Guide Empfehlung

Wir verbrachten unsere Tage mit dem Guide Gemunu Hagahawela. Gemunu ist Licensed Tour Guide Lecturer and Chauffeur beim Sri Lankan Tourist Office, das heißt geprüft, versichert und professionell. Er verfügt über einen Carpool, den er mit weiteren Fahrern nutzt. Bedeutet, er kann sowohl Pärchen als auch Gruppen chauffieren. Das angenehme war, dass er dir keine Attraktionen aufschwatzen wollte, bzw. morgens american-style den gut gelaunten Power Motivator spielte. Er war wie ein angenehmer Reisekumpel. Wir hatten eine coole Zeit mit ihm und können ihn wärmstens empfehlen. (Und nein, er hat uns dafür nicht bezahlt)

Gibt es Vorteile bei Sehenswürdigkeiten?

Wenn ihr beim Anbieter vorab auch diverse Sehenswürdigkeiten bucht, verfügt der Fahrer bereits über die Voucher und besorgt euch die Tickets vor Ort direkt. Das heißt ihr müsst nichtmal an der Fast Track Schlange stehen. Während ihr eure Pipipause einlegt, kümmert sich der Fahrer um euren Zutritt. Außerdem erspart ihr euch einen Guide vor Ort, da euer Fahrer mit den historischen / kulturellen Hintergründen der Anlage betraut ist.

Ist der Fahrer flexibel?

Natürlich, wie erwähnt, kannst du spontan deine Route ändern bzw. Alternativen mit ihm besprechen. Auch wenn ihr einen Stopp einlegen oder willkürlich einen Ort an der Strecke genauer erkunden möchtet, stellt sich euer Fahrer auf eure Wünsche ein. In der Regel nächtigt auch der Fahrer in er Nähe zu eurem Hotel oder in einem Beihaus, das bedeutet, dass ihr im Falle eines nachmittäglichen Checkins, euren Fahrer auch für eine Taxifahrt am Abend nutzen könnt.

Was kostet nun ein Fahrer Guide?

Und hier wird es peinlich, da wir uns als „Ratgeber“ ausgeben. Wir wissen es nicht so genau. Unser Fahrer war bereits im Paket enthalten, jedoch können wir sagen, dass das gesamte, von uns vorgebuchte Paket:

  • 6 Hotelnächte auf der Rundreise im 4-5* Bereich, Halbpension
  • 5 Hotelnächte im 5*Strandhotel, Halbpension
  • Eintritte zu Sigiriya, Polonnaruwa, Dambulla, Yala National Park
  • Fahrer + Auto 24h abrufbereit

auf zirka €1.300,- pro Person kam. Dazu gilt zu bedenken, dass Eintritte zu den namhaftesten Sehenswürdigkeiten zwischen €40,– und €60,– kosten.

Zusätzlich gaben wir am Ende der Reise Trinkgeld (ca. €10,– pro Tag) und luden unseren Fahrer täglich zu Mittagessen und Snacks ein. Verpflegung im Land ist sehr günstig.
Keine Ahnung, ob dies angemessen, zu viel oder zu wenig war. Für uns schien es OK.