6 Must-See’s in Polonnaruwa, Sri Lanka

Polonnaruwa in Sri Lanka
Polonnaruwa in Sri Lanka

Am Vortag besuchten wir Sigiriya und nächtigten auch in der Nähe. Die Transferzeit von dort nach Polonnaruwa beträgt ca. 1 Stunde. Es klingt banal, aber die Distanzen sehen auf der Landkarte viel kürzer aus. Starker Verkehr und einspurige, gewundene Straßen lassen kaum mehr als Tempo 70 zu. Gut, dass wir nicht selbst fahren müssen.

Anmerkung: wir beschreiben hier keine geschichtlichen Fakten und Wissenswertes oder rezitieren Wikipedia Daten von der historischen UNESCO Anlage in Polonnaruwa, sondern geben lediglich Einblick in unser Reiseerlebnis zu dieser Sehenswürdigkeit.

Wir erreichen Polonnaruwa gegen 10.00Uhr vormittags und sind nicht die ersten. Ähnlich wie unser Erlebnis in Sigiriya finden wir auch hier wieder Menschenmassen vor. Zum Glück haben wir unseren Fahrer mit, der uns unsere Tickets im Schnelldurchlauf checkt, sodass kein Anstellen notwendig ist.

Mit dem Fahrrad durch das Königreich

Vorab lasen wir von der Möglichkeit, Vorort Räder zu buchen, um von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu gelangen. Nun wussten wir warum. Das Areal war gigantisch groß und wäre unter sengender Sonne kaum in seine Gänze begehbar.
Beim Stichwort begehbar ist folgendes zu Brücksichtigen: Sämtliche Anlagen in Polonnaruwa sind zugänglich, allerdings hat man sich an die Kleidervorschrift: bedeckte Schultern, ohne Schuhe, ohne Kappe zu halten. Auch wenn wenig sexy empfiehlt es sich, die Socken anzubehalten, da der Sand um den Anlagen herum ziemlich heiß werden kann.

Grundlegend ist das Areal in 6 Bereiche unterteilt:

1. der königliche Palast

als erste Anlaufstelle gleich in der Nähe des Museums und Ticketcenters präsentieren sich die Reste eine ehemals prunkvollen Palastes aus der Regentenzeit Parakramabahus I (1153 – 1186). Heute sind lediglich die Gemäuer der ersten beiden Stockwerke eines sieben stöckigen Prunkbaus erhalten. Die großen Löcher zeugen von Traversen, die den Boden für das jeweilige Stockwerk bildeten. Ringsum lassen sich Raumaufteilungen erkennen und unser Fahrerguide erklärt uns, welche Räume den Forschern nach, welche Funktionalität hatten.

Audience Hall

ein sehr gut erhaltenes Artefakt, wo der König seine Minister traf. Detaillierte Gravuren zeigen Elefantenszenen, Schlangen und Löwen. Keine der Säulen gleicht der anderen

Audience Hall im königlichen Palast von Polonnaruwa - (c) planative.net
Audience Hall im königlichen Palast von Polonnaruwa – (c) planative.net

der königliche Pool

etwas abseits der Palastgruppe befindet sich ein Pool, der durch ein raffiniertes Kanalsystem natürlich geflutet wird. Insgesamt staunt man über die fortschrittlichen Techniken, über die man vor 900 Jahren bereits verfügte.
Natürlich ist auch hier der Besucherandrang entsprechend groß, sodass wir uns bald nach der Besichtigung auf die zweite Station machten.
Ab hier lassen sich besagte Fahrräder mieten und die weiteren Stationen abklappern.



2. Buddhistische Tempelgruppe

An einem Hindutempel vorbei gelangt man an die wohl bekanntesten Stätten von Polonnaruwa. Vier Hauptgebäude, Atadage, Hetatage, Dalada Maluva und Thuparamaya ringen sich um die runde eindrucksvolle Watadage, deren Buddhastatuen als besterhaltene Elemente aus den Ruinen hervorstechen. Ein unglaubliches Fotomotiv. Hier gilt es aber auch die Nebengebäude zu betrachten und kleine, zum Teil versteckte Statuen zu entdecken. Indiana Jones Szenen tun sich auf. Satmahal Prasadaya, ein mächtiger Turm beschließt das Areal im Norden. Auch hier wieder dutzende Menschen, jedoch aufgrund der Weitläufigkeit kommt man sich innerhalb der Anlage wenig in die Quere. Viele suchen kühlenden Schutz unter Bäumen oder zeigen meist nur Interesse an der Watadage.

Wantage Buddhatempel in Polonnaruwa, Sri Lanka (c) planative.net
Wantage Buddhatempel in Polonnaruwa, Sri Lanka (c) planative.net

3. Pabalu Vehera – der Marmortempel

Weiter in Richtung Norden ein kurzer Stopp an einem weiteren buddhistischen Tempel, der oft ungeachtet bleibt. Viele Gäste (besonders Gruppen überspringen diesen Ort, um gleich direkt zur Stupa weiterzufahren), jedoch birgt dieser Ort weitere tolle Fotomotive. Über das gesamte Areal verstreut finden sich viele Solitärbauten die wir hier nicht detaillierter auflisten. Entdeckt sie selbst!

4. Rankot Vihara – die große Stupa

mächtig erhebt sich die Glocke der Stupa. Beim Zutritt werden wir wieder von Menschenmassen begrüßt. Doch diesmal weniger von Europäern als von Schulklassen, die auch gleich ihr Gebet unter Bodhibäumen vollziehen. 54 Meter ragt die Stupa in den Himmel und ist somit die größte Stupa am Areal. Für eine Umrundung sollte man seine Socken anbelassen, der heiße scharfkantige Schotterboden, lässt den Marsch zum Eiertanz werden.
Gleich in der Nähe befindet sich fußläufig die besterhaltene unrestaurierte Stupa Dagaba Kiri Vihara, die noch heute in blendendem Weiß erstrahlt

5. Gal Viharaya – die vier Buddhas

Hier entdecken wir drei mächtige und sehr gut erhaltene Buddhastatuen, die mit feinstem Handwekt in den Granit geschlagen wurden. Zusätzlich ein weiteres meditierendes Buddhabildnis in einer künstlichen Höhle. Uns empfängt eine fast 5m hohe Kolossalstatue eines sitzenden Buddhas neben einem 7m Stehenden. Seine Haltung mit verschränkten Armen zählt zu den ganz seltenen Haltungen Buddhas, einer Geste der Verehrung. Es wird vermutet, dass hier nicht Buddha selbst, sondern sein Schüler Ananda abgebildet ist, der um seinen Meister trauert. Nebenan finden wir nämlich eine 14m lange Statue des sterbenden Buddhas.

Gal Viharaya - die vier Buddhas in Polonnaruwa - (c) planative.net
Gal Viharaya – die vier Buddhas in Polonnaruwa – (c) planative.net

An dieser Stelle; kleine Buddhakunde 101:
Wie unterscheiden sich die Statuen eines schlafenden und eines sterbenden Buddhas?
Das sterbende Bildnis ist die sogenannte Löwenhaltung, der Moment, wie Buddha das Parinirvana erreicht. Sein Kopf liegt auf einem runden Kissen, die Augen im Gegensatz zum schlafenden Buddha leicht geöffnet. Auffälligstes Erkennungsmerkmal ist die Haltung der Füße. Der obere Fuß liegt nicht exakt über dem unteren, sondern ca. 1 Zehenbreite zurückversetzt.

Da hier in unmittelbarer Nähe ein Parkplatz eingerichtet wurde, finden sich wieder mehr Touristen als in den vorigen Abschnitten.

6. Thivanka Image House – das Nordende

ganz entlegen am Nordende der Anlage liegt das riesige Ziegelgebäude und wartet mit tollen Fresken und Gemälden im Inneren. Zum Schutz wurde ein Blechdach über den Bau gespannt. Im Inneren sind sogar Holzkonstruktionen und Reste einer mächtigen Buddhastatue zu finden. Aufgrund der Entlegenheit und des doch etwas steileren Anstiegs vor dem Tempel, trifft man hier kaum noch auf Touristen. Man spürt die Ruhe und kann sich vorstellen wie die Meditationen vor Jahrhunderten hier abgehalten wurden. Definitiv einer der Höhepunkte und für jeden zu empfehlen. Sollte der Zeitdruck groß sein, darf man sich diese Stätte dennoch keinesfalls entgehen lassen.

Thivanka Image House in Polonnaruwa - (c) planative.net
Thivanka Image House in Polonnaruwa – (c) planative.net

Hier haben wir für euch die einzelnen Etappen auf der Karte noch einmal festgehalten. Wie ihr sehen könnt, finden sich noch weitere Bauten, wie zum Beispiel ein verfallenes Hospital oder der Lotusbrunnen auf dem Areal. Entdeckt sie selbst!

Für Polonnaruwa hatten wir einen halben Tag (Vormittag) eingeplant, um am Nachmittag noch einen Ausflug in den Kaudulla National Park zu unternehmen.

Hier findest du eine Auflistung aller, von uns besuchten Orte in Sri Lanka, vielleicht planst du ja genau dieselben zu besuchen.